Antrag: Filmförderung und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg

Die Filmwirtschaft Baden-Württemberg gewinnt durch Formate wie das Internationale Trickfilm Festival (ITFS) zunehmend an Ansehen. Die Förderung durch die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH (MFG) hat dem Großraum Stuttgart in Kreisen der Animationsbranche insgesamt zu einem international anerkannten Ruf verholfen.

 

Seit 2012 kam es zu einem massiven Abschwung im deutschen Animationsdienstleistungssektor aufgrund der damals neuen ausländischen Förderprogramme. Die durch die MFG ermöglichte „Line Producer Förderung“ sollte die Auswirkungen auf die Branche abschwächen. Der Vorsprung der internationalen Konkurrenz konnte bis heute trotzdem nicht aufgeholt werden.

 

Um in diesem von massivem Förderkonkurrenzdruck geprägten Umfeld wettbewerbsfähig bleiben zu können, muss das Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS Cluster) weiter gestärkt werden. Dieser Antrag soll dabei helfen, den Status quo der Filmförderung im Land abzubilden und die nächsten Schritte beim Heben von Potenzialen und Ausbaumöglichkeiten aufzuzeigen.

 

 

 

Der Landtag wolle beschließen,

die Landesregierung zu ersuchen

 

zu berichten,

 

  1. welche Schwerpunkte die Filmförderung in Baden Württemberg hat;
  2. in welcher Höhe Landesmittel für die Filmförderung vergeben werden;
  3. aus welchen Haushaltstiteln sich die Landesförderung für den Film speist und an welche Institutionen sie vergeben wird;
  4. ob sie eine wesentliche Anhebung der Fördergrenzen (momentan 600 000 Euro Film und 150 000 Euro Serien) als potenzielles Mittel ansieht, um dem Ungleichgewicht in der internationalen Förderung entgegenzuwirken;
  5. welche langfristigen Ziele die Landesregierung mit der Förderung von Filmprojekten verfolgt;
  6. ob sie plant, die momentane Förderung von Animationsserien und Visual Effects (VFX)-intensiven Serien in Form einer einmaligen Anschubfinanzierung, nach dem Vorbild von Frankreich und Kanada, zu einer kontinuierlichen Förderung auszubauen;
  7. wie sie die Situation des Dokumentarfilms in Baden-Württemberg beschreibt und bewertet;
  8. ob sie einen Ausbau des Digital Content Funding (DCF) in Betracht zieht, um auf dem Wachstumsmarkt der Gamesentwicklung ein Gegengewicht zu internationalen Fördermodellen zu schaffen;
  9. welche wirtschaftlichen und/oder künstlerischen Erfolge vom Land geförderte Filmprojekte bei branchenüblichen Preisverleihungen in den vergangenen zehn Jahren erzielt haben;
  10. wie sich der aus Filmfördermitteln erzielte Regionaleffekt in Baden-Württemberg (ein Euro Fördersumme/ausgelöste Investitionen) im Erhebungszeitraum nach ihrer Kenntnis im Vergleich zu anderen Bundesländern entwickelt hat;
  11. ob weitere aussagekräftige Indikatoren, wie Erlöse oder Zuschauerzahlen als Erfolgsparameter des baden-württembergischen Films erhoben werden;
  12. ob es Bemühungen gibt, die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und Hochschulen auf dem Feld der technologischen Entwicklung und der Forschung auszubauen;
  13. welche Maßnahmen sie ergreift, um ausgebildete Fachkräfte in der Region zu halten;
  14. welche geplanten Vorhaben und Maßnahmen in der Filmförderung ergriffen werden könnten, wenn die entsprechenden Mittel bereitstünden.

 

 

30.11.2017

 

Haser, Dr. Lasotta, Blenke, von Eyb, Gentges, Dr. Scheffold, Stächele CDU

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